02.06.2017-05.06.2017
Leitung: Gabi Fischer-Lind
Pfingsttrainingslager. Mittlerweise ein fester Termin in meiner Jahrsplanung und fast genauso fest waren meine Vorstellungen von dem, was wir üben würden. Da es nicht um Formenvielfalt geht, sondern viel um das Vertiefen der eigenen Übungserfahrung, hatte ich mit Erkenntissen aus den Wiederholen von Bekannten gerechnet. Doch meine Vorstellungen wurden im wahrsten Sinne durchgerüttelt.
Neben daoistischen Übungen zum Sammel von Energie, die wir als Abschlußübung machten, haben wir unseren Hauptteil mit einer Übung verbracht, die mir auch schon aus anderem Qigong als Teil einer Übungfolge bekannt war, den Schüttelübungen. Diese wurden noch durch eine Atemmethode und ein Mantra erweitert. Hm, die Konzentration wurde ganz schön gefordert. Viel Spaß hatten wir beim Mantra, das wir bei allen möglichen Gelegenheiten einbrachten. Natürlich war es auch herrlich auf der schönen, duftenden Wiese im Schwarzwald bei, fast immer, gutem Wetter zu üben und gute Gespräche mit Weggefährten zu führen.
Ich danke Gabi für das gelungene Trainingslager und allen Teilnehmerinnen, die gemeinsam für eine harmonische und gute Stimmung sorgten.
Larissa Ivankovic Budokan Bensheim
„Verstehen und Lieben sind nicht zu trennen. Großes Verstehen kommt mit großer Liebe" Shan Tao
Gerade eben bin ich angekommen und nun stehe ich am Waldrand auf einer Wiese mit vielen duftenden Blüten und Kräutern. Die Sonne scheint und ich kann langsam spüren wie die Anstrengungen der Fahrt und der Alltag von mir abfallen. Wir üben in entspannter Runde und sitzen abends zusammen.
Gabi nimmt sich viel Zeit, um uns die Hintergründe der Übungen zu erläutern und gibt uns damit auch wichtige Hinweise zur Ausführung. Ohne diese Hinweise würde es mir schwer fallen den Sinn der Übungen zu verstehen. Vielen Dank an Gabi und an alle, die dabei sein konnten. Es war für mich ein Moment des Innehaltens und des Lernens.
Marion Vesztergom Saarbrücken
Ein Trainingslager voller Schwung
Trotz diverser Wetter Apps die uns ein schlechtes Wetter einreden wollten, konnten wir bis auf eine Trainingseinheit immer draußen mit relativ viel Sonne (es reichte sogar für ein bisschen Sonnenbrand) üben. Es war diesmal nicht irgendein Üben. Wir haben uns Geschüttelt und Geschwungen was das Zeug hält. Ich kannte schon einen Ablauf des Schütteln s, aber diesmal war es total anders. Der Impuls von Gabi, dass das Schütteln aus dem Dantian kommen muss, hat den Aha – Effekt ausgelöst. Nicht bewusst mit den Füßen oder Beinen schütteln, so ist jetzt auch eine Stunde Schütteln oder länger kein Problem. Ein zusätzliches immer mal wieder Aufstampfen mit den Füßen Aufstampfen, lockert diese und hilft zusätzlich, mit dem Angehängten Laut „heng“ den wir bei jedem Ausatmen dazu genommen haben, alles rauszuschütteln. Alles was uns belastet, was in uns festhängt, alte Gewohnheiten, Emotionen, Gefühle einfach festgefahrenes. Wir wollen uns durchlässig machen und eigentlich damit erstmal ein Fundament schaffen, um wirklich Qigong zu üben.
Der Laut „heng“ hat im Moment des Rausschmisses, den wir im Bereich des Unteren
Dantians wahrnehmen gleichzeitig auch eine bewahrende Seite des Energie Aufnehmens und Speicherns.
Jedenfalls habe wir mindestens 2 Stunden am Tag geschüttelt und es war eine tolle Erfahrung eine Übung so intensiv und ausdauernd zu üben, zu erleben
und sich darüber auszutauschen. Das Intensive Wiederholen war in diesem TL ein weiterer wichtiger Aspekt. Ich empfinde dies in der Schülerposition einfach und klar und wichtig und freu mich auf weniger Vielfalt und mehr Wiederholen, aber in der Postion als Lehrer, verfang ich mich immer wieder mit den Gedanken, ist es zu langweilig, verstehen die Schüler wie wichtig es ist zu wiederholen, und und und ???
Selbst in der Theorie kann nicht oft genug wiederholt werden. Man befindet sich immer wieder auf einem anderen Niveau und kann immer andere Aspekte von genau demselben Erzählten aufnehmen und evtl. sogar schon umsetzten. Gabi las uns einen tollen Artikel über das große Thema Emotionen vor. Auch diesen lasen wir zweimal, da er so viele Informationen und Raum für Fragen und Gespräche bot.
Um die Energie vielleicht auch etwas schneller in der Bewegung zu spüren und zum fließen zu bringen, nach dem wir uns durchlässig gemacht haben, brachte uns Gabi eine 8er Reihe “ Ji Ben Qigong “ näher, die uns durch ihre fließenden und relativ schnellen Bewegungen einen leichteren Zugang zur Energie schaffen soll. Als zusätzliche Wiederholung ging Larissa mit uns die Baduanjin nochmal durch, um da kleine Unsicherheiten auszumerzen.
Die Abende waren sehr Gesprächsintensiv. Auch jetzt einige Tage nach dem Trainingslager sind die Themen immer noch präsent. Vor allem das Thema Kunst. Julia berichtet von ihren Erfahrungen aus Japan. Wie dort der Kunstgedanke zu verstehen ist und im Gespräch mit Gabi, löste es Gedanken aus, die ich alleine nie betrachtet hätte. Es stellen sich so viele Fragen.
Was ist Kunst überhaupt und das Taiji oder Qigong, welches ich betreibe, ist das auch Kunst, oder ab wann ist es Kunst. Die Fragen konnten nicht abschließend beantwortet werden, aber sie geistern immer wieder in mir herum. Ich suche einfach mal nach meinen Antworten darauf. Es gibt vielleicht ja auch keine Allgemeinen, ich weiß es nicht. Ich könnte jedenfalls noch so viel Schreiben, aber das würde den Rahmen sprengen. Es war einfach toll.
Danke an Alle, die zu diesem gelungenen TL beigetragen haben und vor allem an Gabi als Anstoßgeberin.
Bis zum nächsten Mal
Madeleine Warken-Jugl Weil am Rhein
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