10.08.2018 – 12.08.2018
Leitung: Volker Schulz & Elisabeth Schnorr
Gemeinsam mit den Boule-Spielern und den Fußballern haben wir ein Wochenende mit unseren Bos im Park verbracht. Körperlich war die Hitze in den letzten Tagen für alle anstrengend. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass irgendwer am Ende vom Kopf her so müde war, wie wir Seminarteilnehmer. Volker und Lissi haben ein anspruchsvolles und komplexes Seminarthema anschaulich aufbereitet und mit vielen Beispielen gefüllt vermittelt.
Kaiten waza, also Drehbewegungen mit dem Bo, bieten schier unendliche Möglichkeiten. Angefangen bei der Handhabung des Bos, um ein Gefühl für meinen durch den Stock erweiterten Körper zu bekommen, bis hin zu Angriffs- und Abwehrtechniken aus der Drehung. Es wurde übrigens mehrfach darauf hingewiesen, dass sich ausladende Schwünge und Drehbewegungen für die praktische Anwendung nicht eignen. Die Geschicklichkeitsübung ist allerdings nicht zu verachten.
Zum Einstieg fokussierten wir uns vor allem auf Griffwechsel während der Drehungen, dann kamen Richtungswechsel hinzu und schließlich wurden Kombinationen daraus geübt. Einen besonderen Eindruck haben die Techniken hinterlassen, die sich aus ura und jun kaiten ergeben. Ohne auf die Techniken genau einzugehen oder sie aufschreiben zu können (hier können die Experten Lissi und Volker Auskunft erteilen) kann ich sagen, dass es ungemein hilft, sich mit den verschiedenen Möglichkeiten auseinanderzusetzen, um ein Gespür dafür zu bekommen, welche Anschlusstechniken sich aus welcher Drehung ergeben.
Da ich kein Naturtalent bin muss ich persönlich jede Übung mehrfach wiederholen, bis sowohl Kopf als auch Körper alles verstanden haben. Mit viel Geduld wurde mir immer wieder gezeigt, wie die Übung im Idealfall auszusehen hat, so dass sich am Ende jeweils ein kleines Erfolgsgefühl einstellte. Sobald die Techniken dann sitzen, werde ich mich auch um mehr Kime bemühen, versprochen… Im Vergleich zur Übung reiner Kihon-Techniken gab mir dieses Seminar ein besseres Gefühl für den Stock, erzielt durch den Fluss der Bewegungen und den teils fast meditativen Wiederholungen der Schwünge und Drehungen. Allein durch den Größenunterschied sind mein Bo und ich noch nicht ganz eins geworden, aber schon viel näher dran, dank Lissi und Volker!
Sabine Albert-Brady Bonn
Kaiten Waza, was war das nochmal? Ach ja, das sind doch die Drehungen mit dem Stock, wo man akrobatische Videos im Internet zu findet. Man findet aber auch die Bemerkungen, dass dies mit Bo- Jutsu nicht viel zu tun habe und mehr der Darstellung diene.
Und ich stellte mir die Frage immer wieder mal, wozu mache ich das beim Aufwärmen und kann ich das auch sinnvoll mit den anderen Techniken und Aspekten des Bos verbinden. So war ich erfreut, mit diesem Seminar diese Frage zu beleuchten und auch Antworten für mich dazu zu finden: ja, es geht und es macht Sinn, ganz abgesehen davon, dass es auch einfach Spaß macht und das Gefühl für den Bo und seine Bewegung stärkt.
Lissi und Volker zeigten uns viele Möglichkeiten auf, unser Kime durch sinnvollen Einsatz und Verbindung mit den Kaiten-Techniken zu üben und zu verbessern und die Bewegung/Drehung des Bos zu nutzen. Dass davon -wie so oft auch bei Kihon-Übungen- nur ein Teil direkt auf den „Kampf“ übertragbar sind, wurde auch betont. Die ausführlichen Kumite-Übungen mit dem Partner rundeten die Ausführungen sehr schön ab und ergaben ein vollständiges Bild, bei der auch die Anwendung nicht zu kurz kam.
Das Wochenende war intensiv, gab viele Impulse und Anregungen und es hat vor allem viel Spaß gemacht. Vielen Dank an alle, insbesondere hier natürlich an Lissi und Volker!
Wolfgang Trappe
Bonn
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