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Danshakai I

18.03.2016 – 20.03.2016



Danshakai ist die Zusammenkunft der Lehrer, Danträger und Übungsleiter eines Stilkonzeptes, welches im Budostudienkreis (BSK) zweimal im Jahr stattfindet und somit nicht nur ein wichtiges Pflichtseminar für alle Danträger darstellt, sondern auch ein wertvolles Forum bietet, die Teilnehmer auf ein hohes Niveau der Erkenntnis ihrer Kampfkunstübung zu führen. So fanden sich am vergangenen Wochenende Budoka aus den Sektionen Karate, Ninjutsu und Taiji quan zum ersten Danshakai im Jahr 2016 unter Leitung von Sensei Christian Lind und der übrigen Hauptlehrer des BSK im Budokan Bensheim ein. Gabi Fischer-Lind startete mit allen Teilnehmern mit einer traditionellen Qigong-Einwärmung, welche nicht nur eine ideale Einstimmung auf das folgende Kihon-Training sein sollte, sondern auch interessante Einblicke in fortgeschrittenen Qigong-Übungen gab. Im Anschluss teilten sich die einzelnen Kampfkünste auf.


Der Schwerpunkt in den folgenden Trainingseinheiten im Karate lag vor allem auf dem neuen Prüfungsprogramm. Hier legten die Sensei zunächst besonderen Wert auf das korrekte Kihon, welches in der Übung des Karate eine wichtige Grundlage zur Entwicklung von Kime (im Dreiklang von Haltung/ Spannung/ Atmung) darstellt und jedem Übenden die Möglichkeit der Kontemplation seiner Technik und somit seines eigenen Ichs bietet. Exemplarisch übten wir hier aus jedem Prüfungsprogramm (beginnend mit dem 9. Kyu bis zum 1. Kyu) einzelne Sequenzen, die mit zunehmender Komplexität auch Fortgeschrittene vor einige Herausforderungen stellte, da die Übungen „nur“ angesagt wurden, aber nicht vorgemacht wurden. Neben der Verbesserung der Einzeltechniken konnten hierdurch auch die komplexen Kombinationen nochmal verdeutlicht und für alle nachvollziehbar hinsichtlich der korrekten Ausführung im Training und letztlich auch in einer Prüfung gemacht werden.



Das folgende Training stand ganz im Zeichen des neu eingeführten Jiyu waza Systems, welches seit diesem Jahr ein fester Teil des Prüfungsprogramms ist. Hier widmeten wir uns vor allem den fortgeschrittenen Übungskonzepten des Werfens und dem freien Kombinieren von Atemi waza, Hebeln, Würfen, Gleichgewichtsmanipulation und strategischen Verfahren den Gegner in den verschiedenen Distanzen zu kontrollieren. So übten wir zunächst verschiedene Situationen des Einstiegs in eine Wurfsituation, des Gleichgewichtsbrechens und schließlich den Wurf an sich, um letztlich mehrere Methoden zu kennen, um auf einen gegnerischen Zug und Druck adäquat reagieren zu können. Besonderes Augenmerk galt dabei, sich selbst möglichst kontrolliert zu bewegen und somit die sich ergebende Schwäche des Gegners für sich nutzen zu können. Schnell wurde klar, dass es auf Kraft in den Techniken nicht ankommt, sondern auf die Fähigkeit sich sensibel machen – ähnlich wie in Kakie waza, um so die Energie des Gegners auszunutzen und gegen ihn zu verwenden. Die Sensei betonten hierbei immer wieder, dass man nicht „gegeneinander“ arbeiten und zu sperren versuchen sollte, sondern stattdessen auch mal zulassen und somit etwas „spielerisch“ und dennoch ohne die notwendige Konzentration und Aufmerksamkeit verlassend, die verschiedenen Konzepte erlernen konnte. Zum Ende hin sollten die einzelnen Übungsmethoden in freier Bewegung miteinander kombiniert werden, was sicher den meisten Teilnehmern anfangs schwer fiel und somit verdeutlichte, das zur Verinnerlichung der gesamten Prinzipien und der Möglichkeit diese Fülle an Methoden auch anwenden zu können, noch einiges an weiterer Übung bedarf.

Am Abend ergab sich noch die Möglichkeit zu einem Mondo zum Thema wie man Qigong in ein Training sinnvoll integriert. So kann man Qigong zur entspannten Einwärmung üben, zur Vorbereitung auf spätere Hebel- und Wurftechniken oder eher zur Aktivierung vor einem körperlich anspruchsvollen Training nutzen. Auch der Abschluss eines Trainings – beispielsweise durch Abwärmung, Abreiben oder Abklopfen besonders beanspruchter Bereiche – kann durch Qigong entsprechend unterstützt werden. Während ein eher „körperliches“ Qigong auch für Anfänger noch recht gut nachvollziehbar ist und eine gute Einstimmung für ein Training sein kann, ist ein Qigong, welches noch stärker auf innere Übungen abzielt, umso schwieriger und bedarf somit intensiverer Übung und ist daher eher für Fortgeschrittene geeignet. Auch ist es hilfreich sich einzelne Sequenzen herauszusuchen und diese regelmäßig zu üben, anstatt eine gesamte Abfolge einzustudieren, die dann aber nur sporadisch geübt wird. Besonders spannend fand ich hierbei den Austausch über die Übungsmethoden in den verschiedenen Kampfkünsten, durch den man spannende Anregungen erhielt, bspw. man eine Übungseinheit auch für den jeweiligen Übungsschwerpunkt im Hauptteil des Trainings ganzheitlich aufbauen kann.


Mit einem gemeinsamen Abendessen und geselligen Musizieren klang der Samstagabend schließlich langsam aus und es boten sich auch am Rande immer wieder Möglichkeiten für individuelle Gespräche über und auch außerhalb der Kampkünste.

Am Sonntag befassten wir uns intensiv mit der Analyse der Tekki shodan – zunächst unter Betrachtung der Kata und später dann mit der Entwicklung des Bunkai. Von einer eher grundlegenden Goshin Anwendung ausgehend, erarbeitenden wir uns freie Anwendungen, die auch später zu kombinierten Sequenzen zusammengefügt wurden. Hier bot sich auch die Möglichkeit einer näheren Betrachtung der verschiedenen Fußtechniken in der Tekki, von Blockaden, Störtechniken, Tritte und Fußwürfe gab es eine Vielfalt von Anwendungsbeispielen. Schnell wurde klar, warum die Tekki ein sehr breites Anwendungsspektrum insbesondere in der Nahdistanz liefert, was im Rahmen dieses Seminars nur angeschnitten werden konnte. Dennoch konnte exemplarisch vermittelt werden, wie künftig Bunkai Anwendungen in die freie Bewegungen geführt werden und hierbei die Analyse im Shotokan kempo karate von Tekki, Bassai und Kanku eine zentrale Bedeutung zukommen wird. Ausgehend von diesen 3 Stilkata, soll es jedem Fortgeschrittenen möglich sein, eine Tokui kata sinnvoll und sicher anwenden zu können. Dies wurde im anschließenden Mondo auch nochmal besonders verdeutlicht, in dem es um die Ausrichtung des Stilkonzeptes ging und damit zusammen hängend der Aufbau im Prüfungsprogramm sich widerspiegelt. Auch wenn die Einführung des Jiyu waza Systems bereits in früheren Anfängerstufen und die Ausrichtung einer Kata-Analyse in die freie Bewegung zu überführen erfolgt, stellten die Sensei gleichzeitig auch nochmal klar, dass die Übung des korrekten Kihon und die darin geltenden Prinzipien der Kraftübertragung, Aufmerksamkeit, sowie die Konzentration auf die Perfektion seiner selbst nicht vernachlässigt werden dürfen.


Vielen Dank an dieser Stelle an die Hauptlehrer des BSK! Sicher hat es hier viele Anregungen für die eigene Übung gegeben wie auch für die Ausbildung der eigenen Schüler und somit wurde ein Grundstein für künftige Ausrichtung des BSK gelegt. Die in diesem Danshakai behandelten Inhalte und Konzepte werden uns noch sicher die kommenden Jahre beschäftigen.


Henrique Sempao Budokan Bensheim



Unter der Leitung der Sensei Christian Lind, Peter Schömbs, Ursel Arnold und Matthias Degen fand das erste diesjährige Danshakai im Budokan Bensheim statt. Als wir samstagmorgens ankamen, meldeten wir uns an, wechselten ein paar Worten mit den anderen, zogen uns um und begannen recht schnell mit dem Training.


Das Thema war das neue Prüfungsprogramm, aber zuerst wurde aufgewärmt und gedehnt mit Qigong, geleitet von Gabi Fischer-Lind. Es waren viele verschiedene Übungen die ich noch nicht kannte aber dazu waren ja alle gekommen, um etwas zu lernen. Danach ging es weiter mit dem neuen Kihon des Prüfungsprogramms, Sensei Ursel Arnold las vor und wie bei einer Prüfung verbeugte man sich wenn man die Anweisung verstanden hatte.


Begonnen wurde mit dem 9. Kyu was allen noch relativ leicht fiel, doch je weiter wir im Prüfungsprogramm voranschritten, desto öfter verhaspelte ich mich bei der Ausführung. Als wir das Kihon für den 3. Kyu beendet hatten wurde aufgeteilt in zwei Gruppen. In der einen Gruppe waren alle, die den 2. Kyu oder höher hatten und machten weiter mit dem Kihon und der Rest, zu dem ich zählte, bekam das Prüfungsprogramm und sollte sich dieses eigenständig anschauen und üben. Um 13.00 Uhr war Pause in der gegessen und geredet wurde. Nach der Pause ging es wieder los mit Qigong und danach rollten wir auf verschiedene Weisen als Vorbereitung auf das was noch kommen sollte. Wir übten als nächstes wie wir darauf reagieren sollten wenn uns der Partner greift und zieht. Darauf aufbauend machten wir verschiedenste Übungen die uns auf das abschließende Randori, dass im Prüfungsprogramm zum ersten Dan gefordert wird, vorbereiten sollten. Um 16.00 Uhr war das reguläre Training vorbei und wer Lust hatte konnte noch ein bisschen Bo üben. Anschließend hielt Gabi Fischer-Lind ein Seminar zum Thema - KopieQigong im Training, für mich als Laien war dies sehr interessant. Nach diesem Seminar fand für Interessierte noch ein Kumite-Training unter der Leitung von Sensei Christian Lind und Matthias Degen statt. Bei diesem Training ging es viel darum aus der Entspannung schnell anzugreifen. Danach saßen wir noch im Aufenthaltsraum und erzählten.


Damit endete der erste Tag des Danshakai.Sonntags ging es um 10.00 Uhr weiter. Als erstes wärmten wir uns auf, anschließend liefen wir ein paar Tekki Shodan und wendeten diese danach an, wobei vor allem das ashi sabaki im Vordergrund stand. Wir bekamen einige Anwendungen gezeigt wie man das ashi sabaki mit dem Partner anwenden kann und sollten diese mit wechselnden Partnern üben. Aber nicht nur das ashi sabaki wurde angewendet sondern auch zu einzelnen Techniken aus der Kata wurden uns Anwendungen gezeigt die wir üben sollten. Um 12.15 Uhr setzten wir uns alle nochmal zusammen und es wurden ein paar Ansagen gemacht bezüglich des diesjährigen Taikais und den Trainingslagern dieses Jahr.


Da es mein erstes Danshakai war, war ich ein wenig aufgeregt. Doch diese Aufregung legte sich recht schnell und machte einer Spannung Platz, was ich dabei alles erfahren und lernen durfte. Ich bedanke mich bei den Lehrern des BSK für dieses interessante und lehrreiche Wochenende.


Pascal Troubal Karate Dojo Speyer

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