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Jacqueline Auen

Danshakai II

11.11.2016 - 13.11.2016



Danshakai II –

….oder die unglaubliche Vielfalt der Kampfkünste (so man sie denn ernsthaft betreiben möchte und kann)


Als gegen Ende des Seminars gefragt wurde, wer denn einen Bericht hierüber verfassen wolle, kam es zu einem langen Schweigen. Jeder war erfüllt und vielleicht auch überrascht über die ungeheure Vielfalt an Informationen die an diesem Wochenende ausgeschüttet wurden und keiner (inklusive mir selber) wusste so recht wie man das in wenige Zeilen verpacken sollte. Alleine schon für das initiale Thema am Samstag im ersten Training vergingen die zwei Stunden wie im Fluge. Und dabei ging es „nur“ um das Thema „Richtig dehnen und aufwärmen“. danshakai_3Und jeder von uns wusste, oder spürte, dass selbst nach diesen zwei Stunden, welche wir auch noch überzogen haben, das Thema noch lange nicht abgefrühstückt war. Ganz im Gegenteil; wir hatten nur den Anfang dieses einen Aspektes der Kampfkünste angeschnitten. Und in diesem Sinne ging es weiter. Neue Prinzipien der Kata-Anwendung (ich bin furchtbar schlecht im behalten von japanischen Begriffen, aber ich weiß es gibt ein spezielleres Wort als „Anwendung“), oder Basis und Aufbau in den Kampfkünsten, verschiedene Übungsaspekte, wie man Kampfkunst und mit welchem Geist man sie üben sollte.


Letztlich war ich begeistert und höchst motiviert ein paar Dinge auch wieder mehr zu üben, die ich lange vernachlässigt habe. Höchst begeistert auch von dem immensen Wissen und der Erfahrung unserer Lehrer. Was die meisten nicht wissen ist, dass diese sich erst wenige Tage vor dem Danshakai überlegt haben, was sie überhaupt machen wollen. Ein solches Seminar „aus dem Stehgreif“ zu gestalten spricht ebenfalls für die unglaubliche Sachkenntnis, Schulung und Empirie der Budo-Lehrer des BSK. Auch war es schön ein paar liebgewonnene Menschen, egal wie oft man sie in den letzten Wochen gesehen hat, wiederzusehen und ein paar neue Menschen kennenzulernen.


Insgesamt gilt daher natürlich mein Dank für dieses schöne Wochenende den Menschen, die es mit solcher Kennerschaft durchgeführt haben und uns Budo in seiner Vielfältigkeit lehrten, aber auch jedem Einzelnen, der da war und allein durch seine Haltung, seinen Geist seine Freundlichkeit und seine individuelle Begeisterung zum Gelingen dieses schönen Wochenendes beigetragen hat.


Christian Fischer Budokan Bensheim


Danshakai II


Am vergangenen Wochenende trafen sich die Danträger, Lehrer und Übungsleiter des BSK im Budokan Bensheim um im Rahmen des zweiten Danshakai des Jahres unter der Leitung der BSK-Sensei zu trainieren und sich auszutauschen.


Schnell wurde klar, dass der Fokus dieses Danshakai nicht auf einem bestimmten Bereich der Kampfkunst, einer bestimmten Form oder einem bestimmten Aspekt der Trainingsführung liegen sollte, wie man es häufig von anderen Seminarbesuchen gewöhnt ist. Sensei Christian Lind erläuterte bereits zu Beginn des ersten Trainings, dass an diesem Wochenende die Kampfkunst als Ganzes mit all ihren Facetten und einzelnen Übungsbereichen im Mittelpunkt des Trainings und der dazugehörigen Theorie stehen sollte. Ziel für die Teilnehmenden sollte es sein, sich auf die Bereiche zu besinnen, die man selbst in seiner Übung zu wenig oder gar nicht beachtet oder seinen Schülern zu wenig vermittelt, um diese Defizite dann, durch die neu erkannten oder wieder in Erinnerung gerufenen Zusammenhänge, verbessern zu können. Das Verständnis für die Kampfkunst als Einheit, die ohne die Übung all ihrer einzelnen Bereiche nie vollständig werden kann, sollte verstärkt werden.


Hierzu wurden sowohl im Training als auch in der Theorie die einzelnen Bereiche nacheinander betrachtet. Im Training ging dies über die Einwärmung mit Qi-Gong und Dehnungsübungen über die Übung der Kata, Kihon, Kumite, Goshin, Renzoku waza und Kakie bis hin zu Abhärtungs- und Kräftigungsübungen. Hierbei wurden immer wieder die einzelnen wichtigen Übungsbestandteile des jeweiligen Bereichs angesprochen.


Auch der theoretische Übungsteil des Wochenendes befasst sich mit der Kampfkunst als Einheit. Ausgehend von der Kata als Mittelpunkt wurden die verschiedenen Bereiche noch einmal im Gespräch reflektiert. Hierbei wurden neben den bereits im Training angesprochenen Bereichen wie Kihon waza und Jiyu waza auch Bestandteile der Kampfkunst wie die Selbstverteidigung, der Kampf oder auch die Meditation und das Verhalten im Alltag betrachtet. Der Fokus wurde auch hier auf die einzelnen Aspekte in diesen Bereichen und die Zusammenhänge zwischen ihnen gelegt. Ebenfalls wurde vermittelt, dass man die einzelnen Bereiche zwar isoliert betrachten kann, sie aber im Grunde nur Bausteine des Gesamten sind. danshakai_4Viele der einzelnen Aspekte, die bezogen auf einen Bereich behandelt wurden, wie beispielsweise die Haltung oder die Achtsamkeit, sind in allen Bereichen essentiell und können dort auch geübt und verbessert werden. Ebenso wurde auch der Einsatz der einzelnen Übungsbereiche im Unterricht als Mittel thematisiert, um bei einem Schüler oder in der Übungsgruppe ein bestimmtes Übungsziel oder Fortschritt zu erreichen.


Ich denke, als Übungsleiter oder Lehrer ist es wichtig sich diese Zusammenhänge immer wieder bewusst zu machen und auch möglichst alle der Bereiche in die eigene Übung mit einzubeziehen. Durch das eigene Verständnis kann man so auch den Schülern die Notwendigkeit der einzelnen Übungen und die Verbindungen zwischen ihnen besser verdeutlichen. Die BSK Sensei haben mit diesem Danshakai neue Impulse und Aspekte für die eigene Übung und die Trainingsführung mit auf den Weg gegeben. Herzlichen Dank an dieser Stelle für dieses sehr lehrreiche und interessante Seminar.


Anemone Frisch Speyer

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